Die Hängenden Gärten waren eines der 7 Weltwunder, wie die Überlieferung berichtet. Aber gab es sie wirklich? Nichts ist geblieben von der Pracht, die das Auge der sagenumwobenen Semiramis entzückte, für die sie einst gebaut wurden. Das sollte die 2-4 Spieler nicht bekümmern. Sie errichten die Hängenden Gärten einfach wieder nach ihrem Geschmack. Karte für Karte fügen sie prachtvolle Bauten, muntere Wasserspiele und exotische Pflanzen zu einem neuen Garten zusammen. Die Königin würde es erfreuen. Sie überreicht am Ende die Siegespalme demjenigen, der ihr die raffiniertesten und schönsten Gärten darbietet.
Spielekritik Ausgepackt, geschrieben von Aggi Schmitz:
In „Die hängenden Gärten“ wetteifern 2 bis 4 Landschaftsplaner darum, die größten und schönsten Grünanlagen zu gestalten. Dazu müssen sie aus einer Auswahl von 6 Baukarten eine auswählen und auf ihrem Baugrund ablegen. Der Baugrund ist eine Karte mit 6 leeren Feldern, die Baukarte enthält auch 6 Felder, von denen aber einige mit unterschiedlichen Motiven bedruckt sind. Jede Karte sieht anders aus; als Motive gibt es Parks, Brunnen, Arkaden und Terrassen, die in unterschiedlicher Anzahl und Verteilung auf den Baukarten vorhanden sind. Interessant wird das Ganze dadurch, dass man zusammenhängende Fläche eines Symbols benötigt, um Punkte zu bekommen, kein mit einem Motivbedrucktes Feld aber direkt auf dem Tisch liegen darf, es muss entweder auf einem leeren Feld oder auf einem anderen Motiv liegen. Dadurch ist man manchmal gezwungen, etwas zu zerstören, was man doch eigentlich noch benötigte… Abgerechnet werden die Flächen, sobald ein Tempel darauf eingesetzt wird (ab 3 Feldern Größe möglich). Je größer die zusammenhängende Fläche, desto mehr Auswahl bei den Punktetafeln (Zusatzkarten), die je nach Anzahl gleicher Motive später die Punkte bringen. Ist eine Fläche abgerechnet, bleibt der Tempel noch stehen, da er das Einsetzen neuer Baukarten erschwert (er darf nicht überbaut werden). Umgesetzt wird er erst, wenn alle 5 Tempel eingesetzt sind und ein neues Feld abgerechnet werden soll. Dann wird der Tempel des kleinsten Feldes in das neue Feld umgesetzt. Am Ende werden die geheim gesammelten Punktekarten gewertet und der Sieger ermittelt. Dieses Spiel ist unkompliziert, man hat es sehr schnell begriffen, dennoch ist es durch die interessante Anlegevorschrift spannend und abwechslungsreich. Anders als z.B. bei „Alhambra“, dem es von der Gestaltung ähnelt, ist der Reiz größer, da man den Anderen durch das Wegnehmen der benötigten Karten (man sieht ja, was der Andere bräuchte…) viel besser ärgern kann, selber aber auch ständig umdisponieren muss, weil die passende Karte einfach nicht kommt. Zudem kann durch die geschickte Auswahl der Punktekarten der Wert einiger Karten noch gesteigert werden, z.B. erhöht der Tierpfleger den Wert der gesammelten Tiger. Im Spiel zu viert haben wir uneingeschränkt 4,5 bis 5 Punkte vergeben.